Nach US Zinsanstieg - stärkste Aktienrally seit 1978!
- von Guido Zimmermann
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- 06 Mai, 2022
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Die US Notenbank FED hebt am Mittwoch die Zinsen um 0,5% oder 50 Basispunkte an, es war die erste 0,5% Zinsanhebung seit Mai 2000. Was dann während der üblichen Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsanhebung folgte, war die größte Aktienrally seit 1978 an einem Tag der größten Zinsanhebung seit Mai 2000. Der Dow Jones legte in der letzten Handelsstunde um 2,8% auf 34061 Punkte zu, der breite S&P500 um 3,0% und der technologielastige Nasdaq100 um 3,2%. Als Grund für diese Rally wurde die Aussage von FED Chef Jerome Powell, eine Erhöhung der Zinsen um 0,75% sei vom Tisch. Das feierte der Markt mit entsprechenden Aufschlägen. Doch wie geht es nun weiter an den Märkten? Historisch betrachtet folgte auf einen derartigen Anstieg nach einer Zinsanhebung, tiefere Kurse. Und das passt in das derzeitige Bild sehr gut rein. Die vielen Unsicherheiten, wie der Ukraine Krieg, die weiterhin andauernden Probleme bei den Lieferketten, die zu immer mehr Ausfällen in der Industrie führen, die exorbitant hohe Inflation von offiziell 7,0%, die aber weiterhin massiv manipuliert wird, um den Verbrauchern das wahre Ausmass zu verschweigen. Die tatsächliche Inflation ist anhand der Erzeugerpreise erkennbar und diese lag im März 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat bei +30,9% (siehe auchPreise - Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Basisdaten/pre210j.html ).
Man darf sich also auf weiterhin sehr unruhige Zeiten an den Börsen einstellen. Zwar liegt das US Sentiment, die Einschätzung der im Markt befindlichen Teilnehmer, die bereits ihre Positionen bezogen haben, bei 31 und damit im überverkauften Bereich. Allerdings liegt der tiefste Wert bei 0, somit ist noch viel Luft nach unten. 50 ist ausgeglichen und 100 bedeutet alles ist überkauft. Siehe auch: https://edition.cnn.com/markets/fear-and-greed. Allerdings ist dieses Sentiment in den letzten 2 Jahren auch eher mit Vorsicht zu genießen, da viele Privatinvestoren nach wie vor bullisch eingestellt sind und die aktuelle Situation eher als Korrektur mit Kaufgelegenheit betrachten, während die institutionellen Investoren bereits seit Monaten sich auf einen Mega Crash vorbereiten und entsprechend positioniert sind. Dies ist anhand des Put/Call Ratios erkennbar.

Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.

US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.

Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.

Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen im Dezember um 24,2% im direkten Monatsvergleich. Ein absoluter Wahnsinn. Haben die Notenbanken die Kontrolle bereits verloren? Diese und viele andere Fragen, wie z.B. wie viele Zinsanhebungen gibt es denn nun wirklich in 2022 verunsichert die Märkte ebenso, wie die ausstehende Notenbanksitzung der FED.

Der teuerste Markt aller Zeiten. Und mehr als doppelt so teuer, wie das US GDP. Zusätzlich ist jetzt auch noch der Greed & Fear Indikator, das Sentiment der im Markt befindlichen Investoren, auf 85 geschnellt. Das bedeutet, der Markt ist bereits deutlich überkauft. Dennoch gehe ich davon aus, die Jahresendrally läuft weiter und die anstehende Korrektur erfolgt erst ab Mitte Janaur. Warum, lesen Sie selbst.

Mit Monte Paschi di Siena steht die älteste Bank der Welt vor dem Aus! Nach den gescheiterten Übernahme Gesprächen zwischen dem italienischen Staat und der Unicredito, dürfte das Aus der Bank wohl besiegelt sein. Viele aber wissen nichts von der Garantie, die Deutschland in 2016 ausgesprochen hat, damit die Bank weiter arbeiten kann. Und diese Garantie dürfte nun greifen.