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Die Korrektur geht weiter und weiter. Auf kurze Erholungen, folgen neue
Korrekturen. Der Dax ist längst im Bärenmarkt, mit Verlusten von über 20% seit
seinem Allzeithoch bei 13620 Punkten im Januar. Und die US Märkte folgen
schnellen Schrittes. Nichts, rein gar nichts, kann die Märkte derzeit positiv
stimmen. Zu viele Probleme an zu vielen Fronten.
Und die US Zinsen deuten auf eine Rezession hin. Die Zinskurve ist nicht nur
nahezu komplett flach, sondern im Bereich der 2-jährigen und der 5-jährigen
Zinsen gar invers, sprich die 2-jährigen Anleihen verzeichnen aktuell höhere
Renditen als die 5-jährigen, ein Zeichen für eine bevorstehende Rezession. Und
wir befinden uns bereits auf dem besten Weg zur Stagflation, sprich die
Wirtschaft ist rückläufig während die Preise weiter steigen. Ein viel größeres
Problem für die Notenbanken, da sie die Inflation mit steigenden Zinsen
bekämpfen muss, damit aber die Wirtschaft ausbremst. Die Notenbanken haben es
schlichtweg verpennt frühzeitig zu reagieren. Bis heute wird die Inflation defakto ignoriert und als nicht existent dargestellt.
Und den USA werden die
Studenten Kredite mit aktuell knapp $1,46 Billionen zu einem immer größeren
Problem. Eine Verdoppelung seit dem Jahr 2009. 27% stehen kurz vor dem Ausfall oder sind bereits ausgefallen. Über 2,7
Millionen Schuldner haben Kredite über $100.000, wovon 700.000 gar Kredite von
$200.000 halten. Alleine die Gruppe der über 35-49-jährigen haben noch
$530 Milliarden an offenen Studenten Krediten. Die über 61 jährigen halten
immerhin noch Kredite in Höhe von $62,5 Milliarden. Und man kann es kaum glauben,
bei der Gruppe über 50 Jahre, gab es innerhalb des letzten Jahres einen Anstieg
der Kredite von $28,8 Milliarden, oder 11,6%. Das eigentliche Problem aber ist,
der Staat garantiert für über 90% der gesamten Kredite. Mit anderen Worten,
kommt es zu Ausfällen kann der Staat das Geld getrost abschreiben. Und mit den
steigenden Zinsen, dürfte die Anzahl der Kreditausfälle weiter steigen.
Da kann man die Sorgen der Märkte verstehen, sind es nicht die einzigen vom
Ausfall bedrohten Kredite. Auch bei den Hypotheken Krediten steigt die Anzahl
der Ausfälle neuerlich deutlich, infolge der deutlich gestiegenen Zinsen bei
Immobilien Krediten, an. Ein deutlicher Anstieg bei den Unternehmenskrediten
ist ebenfalls aus meiner Sicht kein gutes Zeichen. Es deutet vielmehr daraufhin,
dass sich Unternehmen nochmals die Taschen füllen, solange die Zinsen in Europa
noch tief sind. Das muss nicht zwingend aus einer Stärke heraus geschehen,
sondern kann durchaus das Gegenteil bedeuten. Die Anzahl der
Unternehmenspleiten ist zwar rückläufig in der EU, aber die Insovenzmasse hat
deutlich zugelegt. Mit anderen Worten, diese Unternehmen haben sich, ob der
tiefen Zinsen bis jetzt über Wasser halten können, bei jetzt steigenden Zinsen,
straucheln sie aber ebenfalls, wie die vielen anderen Unternehmen vor
ihnen.
Auch deshalb fielen die US Märkte gestern erneut über 2%. Der aktuelle Monat
könnte der schlechteste seit 1931 werden. Die US Märkte sind auf einem
14-Monatstief. Hinzu kommen die Mittelabflüße bei den Fonds. Alleine letzte
Woche ein neuer Rekord von $46 Milliarden in einer einzelnen Woche. Und
weiterhin gehen 90% aller Befragten Investment Manager davon aus, dass die FED
die Zinsen morgen erneut anhebt. Allerdings erwartet nur ein Drittel im
kommenden Jahr weiter steigende Zinsen. Sicherlich wäre es besser, jetzt auf
eine Zinsanhebung zu verzichten und stattdessen erstmal zu beobachten, wie die
Wirtschaft auf das aktuelle Zinsniveau reagiert. Das dauert erfahrungsgemäß
nämlich gut 12 Monate. Und die Wirtschaft kühlt bereits deutlich ab. Im
kommenden Jahr könnte es von daher für Aktien und Anleihen problematisch
werden. Die anstehende Rezession bremst Aktien aus und das Tapering der
Notenbanken, der Abbau der eigenen Portfolios, wird massiven Druck auf Anleihen
aber auch auf Aktien ausüben. Beides ist in den Portfolios der Notenbanken.
Viele flüchten in Cash, schlechte Wahl, andere in Anleihen, noch schlechtere
Wahl.
Die Wahl der richtigen Assetklassen ist jetzt wichtiger denn je.
Gerne beraten wir Sie, nehmen Sie Kontakt mit uns auf.