Die Nachricht schlägt ein wie eine Bombe, italienische Medien (Il Sole 24 Ore) berichten, der Goldstandard kehre bereits per Ende März zurück. In den hiesign Medien kann man bislang nichts dergleichen lesen, allerdings ist das auch nicht weiter verwunderlich. Eine derartige Nachricht darf eigentlich nicht vorher durchsickern, dennoch ist es eigentlich längst ein offenes Geheimnis. Erst heute vermeldete Zerohedge, Russland habe im Februar des Jahres eine Million Unzen (31,1 Gramm) Gold gekauft. Das entspricht 31,1 Tonnen. Damit hat Russland die gesamte russische Goldproduktion aufgekauft, warum wohl? Damit stehen sie nicht alleine, in den vergangen Monaten war immer wieder zu lesen, das Notenbanken weltweit, fast panikartik ihre Goldbestände aufstocken. Zuletzt erreichten die Mengen ein Niveau, welches zuletzt in 1967 erreicht wurde. Gleichzeitig aber bewegte sich der Preis des Edelmetalls im Verhältnis zu den Käufen eher geringfügig. Wie ist das möglich? Nun, durch den gleichzeitigen Einsatz von Derivaten, Gold wird über Future Kontrakte an den Terminbörsen leerverkauft, um es später zu einem tieferen Preis zurückzukaufen. Dies ist nichts ungewöhnliches, allerdings liess die Art und Weise, wie der Goldpreis in den vergangenen 40 Jahren immer wieder runtergeprügelt wurde, schon Fragen aufkommen. Der Goldstandard wurde von den USA im August 1971 aufgegeben, da die Kosten des Vietnam Krieg schlichtweg aus dem Ruder liefen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die US Notenbank gehalten, für jedes neu in Umlauf gebrachte Geld, Gold in der entsprechenden Menge zu hinterlegen. Daher konnte man auch bis zum Jahre 1971 für jeden US Dollar bei jeder Bank eine festgelegte Menge Gold eintauschen. Der Goldpreis wurde nach der Aufhebung des Goldstandards auf $35 festgelegt und explodierte danach bis zum Jahre 1985 auf über $850 pro Feinunze. Und genau das bereitete den USA die größten Sorgen, sprangen doch nun viele Investoren, insbesondere nach 1976, wo Goldbesitz auch für Privatleute frei gegeben wurde, auf den Zug auf und trieben den Preis immer weiter in die Höhe. Gleichzeitig fiel die Nachfrage nach amerikanischen Staatsanleihen deutlich, so dass die Notenbank eingreifen musste. Leiht sich der Staat doch über Anleihen, das dringend benötigte Geld bei Investoren. Die Preiskontrolle folgte über Derivate. Da das gesamte weltweite Goldvorkommen eher überschaubar ist, man beziffert die gesamte Goldmenge weltweit auf rund 24m³, sind auch die an den Börsen gehandelten Terminkontrakte überschaubar. Somit läßt sich der Markt eher leicht kontrollieren. Von da an wurde der Goldpreis zu einem der am meisten manipulierten Investment tools. Erst vor wenigen Jahren bekannte der damalige Notenbank Chef Volcker, sein größter Fehler während seiner Amtszeit war es den Anstieg von Gold nicht rechtzeitig gestoppt zu haben. Mit Einsatz dieser Kontrollen, gab der Goldpreis in der Folge wieder deutlich ab, auf $250 - $300 in den 1990er Jahren, bis es durch den deutlichen Anstieg der weltweiten Schulden zu Beginn des neuen Jahrtausend, abermals zu einer neuen Rally kam, die ihren Höhepunkt im April 2011 bei einem Goldpreis von 1930 Dollar und einem Silberpreis von 50 Dollar fand. Dabei hatte sich Silber sogar von seinem Durchschnittspreis Mitte der 1990er Jahre bei $5 pro Feinunze, gar verzehnfacht.
Wie auch immer die Entscheidung nun ausfällt, die derzeitige Finanzkrise mit ihren völlig ausufernden Schuldenbergen, giert förmlich nach einem geeignetem und weltweit anerkanntem Zahlungsmittel. Von daher kann der einzig richtige Ratschlag sein, kaufen Sie Gold und Silber, aber nur phyisch. Alles andere ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist, da Zertifikate nur selten tatsächlich mit Gold besichert sind. Übrigens könnte in der Nachricht auch der Grund für den plötzlichen Abverkauf von Goldzertifikaten in Höhe von 1 Milliarde US Dollar am späten Donnerstag Nachmittag, kurz vor Börsenschluss, gewesen sein. Gold stürzte daraufhin regelrecht von $1309 auf $1301 ab, erholte sich aber später am Abend wieder.