Politische Inflation und tatsächliche Inflation!
- von Guido Zimmermann
- •
- 22 Sept., 2021
- •

Wo
liegt der Unterschied und gibt es überhaupt Unterschiede bei der
Inflation? Nein, grundsätzlich ist der Begriff Inflation relativ simple
geregelt und kommt aus dem griechischen von inflatio und bedeutet
"aufblähen". Es bezieht sich per Definition auf die Geldmenge, die
aufgebläht wird und nicht auf die Preise. Preissteigerungen sind eine
der möglichen Folgen von Inflation. Ist ja auch logisch, wenn immer mehr
Geld in den Kreislauf kommt, verliert der einzelne Dollar oder Euro
entsprechend an Wert. Und monatlich pumpt die EZB derzeit 150 Milliarden
Euro neu in das System. Ergo steigen die Preise und auch die Löhne. Und
das ist absolut auch im Interesse der Regierungen, da so natürlich auch
höhere Steuereinnahmen generiert werden. Zudem verliert mit steigender
Inflation oder Geldentwertung auch die prozentuale Gewichtung von
Krediten, z.B. Staatskrediten. Was meine ich damit? Nun, nehmen wir mal
der Einfachheit an, die gesamte Geldmenge von Fantasien beläuft sich auf
1 Millionen Fantast Dollar und die gesamte Kreditsumme von Fantasien
beläuft sich auf 100.000 Fantast Dollar. Dann beträgt der Kredit an der
gesamten Geldmenge 10%. Geht Fantasien nun hin und erhöht die gesamte
Geldmenge auf sagen wir 2 Millionen Fantast Dollar, beträgt die
Kreditsumme immer noch 100.000 Fantast Dollar, aber nur noch 5% der
neuen gesamten Geldmenge. Ergo hat Fantasien quasi seine Schulden
zumindest prozentual halbiert, sicherlich nicht wirklich, aber optisch
betrachtet schon. Und darum geht es den meisten Staaten. :-) Warum aber
werden nicht die tatsächlichen Inflationszahlen genannt? Nun, relativ
simple. Würde man den Bürgern die echten Zahlen nennen, würde das
Ängste und Unruhen auslösen, da den Menschen bewusst wird, ihr Geld wird
stetig weniger wert. Ergo würden sie sich Gedanken machen, dem
entgegenzuwirken und ihr Kapital z.B. von Banken abziehen (Bankenrun)
und/oder in echte Werte investieren. Das ist natürlich nicht gewollt.
Daher gibt es einen sogenannten Inflationskorb, der stetig an die
neuesten Entwicklungen angepasst wird. Hier nimmt man gerne Produkte
oder Dienstleistungen, die möglichst geringe Preissteigerungen
vollziehen. Das entspricht aber nicht der Realität. Das wissen wir alle.
Wer sich aber die Mühe macht, den sogenannten PMI - Purchasing Manager
Index, also den Einkäufer Index zu verfolgen, der erkennt die wahren
Preissteigerungen. Und hier lagen wir zum Beispiel im Juni 2021 bei
+8,5% Preissteigerung gegenüber dem Juni 2020, während gleichzeitig der
CPI (Consumer Price Index, oder auch Konsumenten Preisindex) bei 4,5% im
Juni 2021 gegenüber Juni 2020 lag. Diese Werte beziehen sich auf die
USA. Für Deutschland liegt die offizielle Inflation für 2021 für August
2021 bei +3% gegenüber dem Vorjahr. In 2019 lag man gar bei 0,5%. Was
natürlich Blödsinn ist, man schaue sich nur mal die Entwicklung von
Energiepreisen oder den Mieten an. Schaut man allerdings auf die
Erzeuger Preisindex für gewerbliche Produkte z.B. dann stehen hier +12%
im Vergleich zum August 2020. Das aber nur mal zum Verständnis. Und in
Deutschland liegen 2,8 Billionen Euro im Cash, Festgeld, Tagesgeld,
Sparbüchern etc. Warum aber weise ich darauf hin? Nun, wenn Du dem
Wahnsinn der Geldentwertung entgegenwirken möchtest, musst Du zwingend
in Sachwerte investieren. Was für den einen richtig ist, muss nicht
zwingend für den nächsten stimmen. Daher sollten wir reden.
Ich freue mich von Dir zu hören!

Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.

US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.

Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.

Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen im Dezember um 24,2% im direkten Monatsvergleich. Ein absoluter Wahnsinn. Haben die Notenbanken die Kontrolle bereits verloren? Diese und viele andere Fragen, wie z.B. wie viele Zinsanhebungen gibt es denn nun wirklich in 2022 verunsichert die Märkte ebenso, wie die ausstehende Notenbanksitzung der FED.

Der teuerste Markt aller Zeiten. Und mehr als doppelt so teuer, wie das US GDP. Zusätzlich ist jetzt auch noch der Greed & Fear Indikator, das Sentiment der im Markt befindlichen Investoren, auf 85 geschnellt. Das bedeutet, der Markt ist bereits deutlich überkauft. Dennoch gehe ich davon aus, die Jahresendrally läuft weiter und die anstehende Korrektur erfolgt erst ab Mitte Janaur. Warum, lesen Sie selbst.