Evergrande - das neue Lehman Brothers?
- von Guido Zimmermann
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- 14 Sept., 2021
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Während
die Welt über Corona und die wirtschatlichen Folgen sinniert, braut
sich in China eine neue Katastrophe zusammen, die der Weltwirtschaft den
Todesstoß versetzen könnte.
Wovon spreche
ich? Nun von EVERGRANDE, dem zweitgrößten chinesischen Baukonzern mit
einer Marktkapitalisierung von 5,2 Milliarden Dollar und einer
Verschuldung von 300 Milliarden Dollar, das ist in der Sparte der
Baukonzerne weltrekord. Zudem hat das Unternehmen 240 Milliarden in
kurzfristigen Krediten, aber nur 86 Milliarden Dollar an liquiden
Mitteln verfügbar. Somit ist es längst nicht mehr die Frage, ob das
Unternehmen absäuft, sondern wann? Die nächste Frage die sich stellt,
werden die Chinesen abermals eingreifen und Schlimmeres verhindern und
den Konzern mit samt seinen Schulden verstaatlichen, so wie sie es
bereits 2015 mit anderen Konzernen gemacht haben, oder machen sie es
nicht? Damals konnte das Schlimmste verhindert werden. Sollte es zum
Schlimmsten kommen und der Konzern abgwickelt werden, droht eine neue
Finanzkrise, die die Weltwirtschaft erneut massiv treffen würde. Denn
das Wachstum der Wirtschaft ist bei weitem nicht so großartig, wie es
gerne von unseren Politikern dargestellt wird. Es basiert einerseits auf
rekordtiefen Zinsen und andererseits auf immer neuem Geld, was in die
Märkte gepumpt wird, damit die Wirtschaft nicht vollends kollabiert.Zudem dürfte eine solche Pleite abermals viele Banken treffen, die dem
Unternehmen Geld geliehen haben.Natürlich wären vorrangig chinesische Banken als Kreditgeber davon
betroffen, aber wie wir bereits früher sehen konnten, sind Banken
international verflochten. Und diese Unsicherheit kann auch erneut auf
andere Aktienmärkte weltweit übergreifen. China ist quasi die Lokomotive
der Weltwirtschaft. Zudem ist die Weltwirtschaft trotz rekordtiefen
Zinsen und immer neuem Geld, was in die Märkte gepumpt wird, damit die
Wirtschaft nicht vollends kollabiert, alles andere als stabil. Seit
Anfang des Jahres haben die Aktien des Unternehmes 75,6,0% verloren,
alleine heute geht es nochmals 12% runter. Das Unternehmen hat
weltweit 200.000 Mitarbeiter und indirekt hängen gar über 2 Millionen
Arbeitsplätze an Evergrande. Das hat ganz sicher einen Einfluss auf die
Börsen. Ausgelöst wurde der aktuelle Verfall von der Herabstufung im
Rating durch zwei Ratingagenturen. Durch diese Herabstufung konnte sich
Evergrande nicht das dringend benötigte Kapital über die Märkte
besorgen.
Was bedeutet das für Ihr Portfolio? Was sind jetzt die richtigen Entscheidungen, wo und wie sollte man sein Kapital anlegen? Vieles ist richtig, nur kein Bargeld.

Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.

US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.

Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.

Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen im Dezember um 24,2% im direkten Monatsvergleich. Ein absoluter Wahnsinn. Haben die Notenbanken die Kontrolle bereits verloren? Diese und viele andere Fragen, wie z.B. wie viele Zinsanhebungen gibt es denn nun wirklich in 2022 verunsichert die Märkte ebenso, wie die ausstehende Notenbanksitzung der FED.

Der teuerste Markt aller Zeiten. Und mehr als doppelt so teuer, wie das US GDP. Zusätzlich ist jetzt auch noch der Greed & Fear Indikator, das Sentiment der im Markt befindlichen Investoren, auf 85 geschnellt. Das bedeutet, der Markt ist bereits deutlich überkauft. Dennoch gehe ich davon aus, die Jahresendrally läuft weiter und die anstehende Korrektur erfolgt erst ab Mitte Janaur. Warum, lesen Sie selbst.