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Venezuela ist zahlungsunfähig - wer folgt als nächstes?

  • von Guido Zimmermann
  • 15 Nov., 2017

https://www.godmode-trader.de/artikel/venezuela-krise-spitzt-sich-zu-inflation-bei-ueber-1000,5609150

Wie von uns bereits vor einigen Tagen gemeldet, ist Venezuela wirtschaftlich am Ende und seit letztem Freitag auch offiziell zahlungsunfähig. Die Zinsen konnten nicht bedient werden. Auch wenn heute Abend die Meldung rein kam, Russland gewähre Venezuela einen Zahlungsaufschub, ändert sich die Lage nicht wesentlich.

Da dürften Erinnerungen an Deutschland 1921 – 1923 aufkommen, in jener Zeit verlor die Kaufkraft inflationsbedingt binnen Wochenfrist rund 90%. Die Löhne wurden damals täglich von den Notenpressen direkt in die Fabriken und Firmen gefahren, wo den Arbeitnehmern die Löhne jeweils täglich ausbezahlt wurden. Im Anschluss hatten diese dann eine halbe Stunde Zeit, das Geld gegen Waren zu „tauschen“.  Am Ende wurden das Geld im 2-Stunden Takt entwertet und die Preise entsprechend erhöht. Es folgte im Jahre 1923 die Rentenmark, die zwar eine deutliche Stabilisierung brachte, aber gleichzeitig den gesamten Bargeldbestand der Sparer über Nacht vernichtete. Ebenso hart erwischte es die Rentner und ihre Rentenkassen. Die hatten quasi über Nacht alles verloren. Die Rentenkassen waren leer. Na, klingelt da nicht etwas?? Richtig, das kennen wir doch, die Enteignung von Sparern und Rentnern. Nur diesmal nicht ganz so spektakulär, wie einst. Diesmal geht es langsam und schleichend und von der Politik untern Teppich gekehrt. Aber das dürfte so nicht bleiben, weiterhin drucken die Banken neues Geld und bringen es in den Markt. Monatlich werden derzeit noch 60 Milliarden Euro im Euroraum und ab Januar immerhin noch 30 Milliarden Euro in den Markt gepumpt. Dabei sollte das Programm bereits im April 2017 beendet werden. Das zum Thema Verlässlichkeit bei Politikern und Notenbänkern. Die Inflation wird weiterhin als nicht existent oder viel zu gering dargestellt. Dabei weiß jedes Kind, dass die entsprechenden Inflationskörbe beliebig zusammengestellt und gerne immer wieder angepasst werden. Und die wahre Inflation erkennt man am Kaufkraftverlust des Euros.  Preise werden quasi täglich nach oben korrigiert und das in nahezu allen Bereichen, vor allem aber bei Dingen des täglichen Bedarfs. Und um das Ganze dann immer wieder zu vertuschen, werden gerne immer wieder einzelne Preisnachlässe medienwirksam gefeiert, als hätte die Welt nie zuvor etwas Besseres erlebt. Was für eine Verarschung. Erst gestern kam ein Bericht raus, in dem vom unglaublichen Reichtum der Superreichen berichtet wurde. Zum ersten Mal in der Geschichte, besitzen 1% der Menschen über 50% des gesamten Vermögens weltweit. Und das Größte, sie zahlen meist noch nicht einmal Steuern, mit ihren Unternehmen schon gar nicht. Also wo ist der Vorteil für die Staaten, die ihnen all das ermöglichen??? Es gibt ihn nicht. Im Gegenteil, die steuerbaren Gewinne verschieben sie völlig legal in Steueroasen und häufen dort ihr Geld an. Alleine US Unternehmen halten derzeit in sogenannten Steueroasen, wie Holland, Irland, Malta, etc. 2 Billionen USD an nicht versteuerten Gewinnen. Hier wären bei Repatriierung rund 700 Milliarden USD an Steuern fällig. Geld, was die Staaten dringend brauchen. Man denke nur an den Zustand der Rentenkassen. Um dieses Geld nicht zurückführen zu müssen, um beispielsweise Dividenden ausschütten zu können, nehmen sie lieber mittels Anleihen Kredite auf. Schon jetzt ist erkennbar, dass viele Unternehmen in ihren Bilanzen, anders als noch in 2007 z.B.,  kaum noch Eigenkapital ausweisen. Die Eigenkapitalquote ist häufig zwischen 20 und 30%. Der Rest ist geliehen. Bei den Versorgern, wie RWE oder EON beträgt sie gar unter 10%. Und die machen nur Verluste, EON schüttet aber immer noch Dividenden (Gewinnbeteiligungen) aus. Wie geht das??? Dennoch konnten deren Kurse sich in den letzten Wochen verdoppeln. Wissen die mehr als andere??? Wohl kaum, es ist eher die pure Verzweiflung auf der Suche nach Werten, die noch nicht so stark gelaufen sind.

Zudem erhalten Unternehmen Subventionen und sämtliche Unterstützung der Politik, dafür dass sie die Arbeitnehmer immer mehr ausbeuten. 450 Euro Jobs sind das beste Beispiel hierfür. Keine Verantwortung mehr und erst recht keine Kosten. Verschieben wir das Problem einfach auf die nachfolgenden Generation, ähnlich wie mit den Anleihen. Immer häufiger werden Anleihen begeben, die eine Laufzeit von 50 Jahren, oder wie im Falle von Österreich und Argentinien, gar 100 Jahre aufweisen. Das ist eine Enteignung und nichts anderes. Oder will irgendjemand behaupten er will die Rückzahlung überwachen? Das Geld wird nie zurückgezahlt. Dennoch verkauften sich diese Anleihen wie warme Semmel. Ist es die Dämlichkeit der Menschen, die sie in derartige Anleihen investieren lässt? Immerhin sind die Zinsen ja derart tief, dank EZB, dass sie alles andere als verlockend sind. Gier kann es auch nicht sein. Ebenfalls nein, es ist die Rücksichtslosigkeit der Politik gegenüber dem eigenen Volk, die den Rentenfonds und Lebensversicherern diese Käufe nahelegt, oder gar vorschreibt und damit eine weitere Enteignung des Volkes vorantreibt.


von Guido Zimmermann 4. Juli 2022
Das erste Halbjahr in 2022 ist Geschichte. Und es ist alles andere als ein gutes Halbjahr geworden. In der Tat verzeichnen die weltweiten Börsen deutliche Korrekturen und markierten den schlechtesten Verlauf eines Halbjahres seit 1962! Alleine der S&P500 vernichtete seit Anfang des Jahres 8,2 Billionen US Dollar.
von Guido Zimmermann 15. Juni 2022
US Notenbank FED erhöht erstmals seit 28 Jahren den Leitzins um 75 Basispunkte (0,75%) um der immer schneller ansteigenden Preise infolge der Inflation Herr zu werden. Schweizer Notenbank SNB könnte bereits morgen ebenfalls ihre Zinsen anheben, dies vermeldete heute jedenfalls ein Goldman Sachs Analyst.
von Guido Zimmermann 12. Mai 2022
Aktien könnten kurzfristig deutlich ansteigen, das zeigt zumindest das CNN US Sentiment der im Markt befindlichen Anleger auf. Dieses notiert per heute bei 6 und ist somit fast komplett überverkauft. Zudem ist dies der tiefste Wert seit Mitte März 2020, also nach dem Corona Crash der weltweiten Börsen. Zuvor hatte es Mitte Februar 2020 bei 97 notiert, was extrem überkauft war.
von Guido Zimmermann 6. Mai 2022
Der größte Zinsschritt seit 22 Jahren - die größte Aktienrally seit 44 Jahren! Aber ist das nun der Befreiungsschlag und alle Sorgen wieder Schnee von gestern? Wohl eher nicht. Historisch betrachtet folgt auf diese Megarally die Ernüchterung und die Kurse werden schon bald neue Tiefs verzeichnen!
von Guido Zimmermann 2. Mai 2022
Die vielen Probleme in der Welt lassen die Aktienmärkte nicht mehr länger unbeeindruckt. Der bekannte S&P500 US Aktienindex verzeichnet den schlechtesten Start in den ersten 4 Monaten eines Jahres seit 1939. Was aber darf man in den nächsten Wochen erwarten?
von Guido Zimmermann 21. Februar 2022
Dax und Nasdaq100 mit Verkaufsignalen. Kurskorrekturen von 30% sind durchaus denkbar. Kein Wunder, fliegen die Inflationszahlen, wie der Erzeugerpreisindex z.B., der heute mit +25% für den Januar 2022 im Vergleich zum Januar 2021 herauskam. Zusätzlich belastet die Ukraine Krise die Märkte extrem.
von Guido Zimmermann 8. Februar 2022
Facebook verliert an nur einem Tag 220 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Der schlimmste Absturz seit dem IPO im Jahre 2013.
von Guido Zimmermann 25. Januar 2022
Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen im Dezember um 24,2% im direkten Monatsvergleich. Ein absoluter Wahnsinn. Haben die Notenbanken die Kontrolle bereits verloren? Diese und viele andere Fragen, wie z.B. wie viele Zinsanhebungen gibt es denn nun wirklich in 2022 verunsichert die Märkte ebenso, wie die ausstehende Notenbanksitzung der FED.
von Guido Zimmermann 12. Januar 2022
Viele Investoren suchen gerade jetzt noch schnell eine Immobilie oder Immobilienbeteiligung, obwohl oder vielleicht auch gerade weil, die Preise immer weiter klettern. Da die Preise mittlerweile aber sehr hoch sind, entscheiden sich viele für alternative Anlagen: Immobilienfonds.
von Guido Zimmermann 7. November 2021
Der teuerste Markt aller Zeiten. Und mehr als doppelt so teuer, wie das US GDP. Zusätzlich ist jetzt auch noch der Greed & Fear Indikator, das Sentiment der im Markt befindlichen Investoren, auf 85 geschnellt. Das bedeutet, der Markt ist bereits deutlich überkauft. Dennoch gehe ich davon aus, die Jahresendrally läuft weiter und die anstehende Korrektur erfolgt erst ab Mitte Janaur. Warum, lesen Sie selbst.
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