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Die Luft ist raus, erneut ist das gehandelte Volumen wieder auf das alte Niveau gesunken. Insbesondere die Volatilität ist auf historischen Tiefs. Im VDAX liegt sie aktuell bei 12,8, im SNP gar bei 6,3 beim Nasdaq ebenfalls bei 6,7 und im Dow Jones Industrial bei 7,5. Das sind die tiefsten Niveaus seit 1993 in den US Märkten. Was bedeutet das? Nun, die Volatilität misst die Schwankungsbreite, also das Risiko in den jeweiligen Indices. Je geringer die Volatilität, je sicherer fühlen sich die Marktteilnehmer und damit sinken die Risikoprämien auf Optionen zum Beispiel. Und damit werden Optionen für Käufer günstig, während die günstigen Risikoaufschläge für die Verkäufer der Option, meist die Emittenten und Banken, aber häufig auch risikobereite Investoren, die Prämien zu günstig im Verhältnis zum Risiko sind. Welches Risiko gehen Optionsverkäufer ein? Das Risiko der Andienung, oder Abnahme vom Underlying, Aktien zum Beispiel bei Put Optionen, oder das Risiko, am Ende der Laufzeit, das Underlying die Aktien zum Beispiel liefern zu müssen. Letzteres bei Call oder Kauf Optionen. Der Optionsverkäufer hat die Option, am Ende der Laufzeit zu bestimmen, ob er das Underlying zum Beispiel Aktien abnehmen möchte (Call oder Kauf Optionen) oder im Falle eines Puts, die Aktien dem Optionsverkäufer zum Ausübungspreis liefert. Der Verkäufer kann nur abwarten oder stillhalten. Daher auch die Bezeichnung Stillhalter Geschäfte.
Erinnern Sie sich
an VW im Jahr 2008, als Porsche die Übernahme startete und sowohl Aktien, als
auch nahezu alle Optionen im Markt kaufte. Die Folge, VW stieg immer höher auf
über 1000 Euro und brachte die Optionsverkäufer in große Schwierigkeiten, da
diese nun auf Wunsch von Porsche die Aktien liefern mußten, welches meist nicht
möglich war, da die Optionen leer verkauft wurden, sprich sie hatten gar keine
Aktien und die Option aus Spekulationsgründen verkauft um die Prämien zu
kassieren. Somit mussten sie die Aktien erst am Markt zum aktuellen Preis
kaufen, der ja nun viel höher war, als der in der Option vereinbarte
Ausübungspreis. Als Folge generierten sie gigantische Verluste, da in jeder
Option meist zwischen 50 und 100 Aktien enthalten sind. Nimmt man mal eine
durchschnittliche Prämie von z.B. 4 Euro an, kassiert der Verkäufer eine Prämie
von 4*50 also 200 Euro pro Option.
Da die Aktien dann für z.B. 1000 Euro im Markt gekauft werden mussten und pro
Option 50 Aktien gekauft werden mussten, entstand somit ein Verlust von 49800 €
pro Option. Große Investoren schreiben ( verkaufen) nun natürlich nicht eine
Option, sondern dem Fondsvermögen angepasst etliche 100 oder 1000. Die dort
entstandenen Verluste waren entsprechend.
Seit gestern ist erkennbar, dass Marktteilnehmer versuchen, die Volatilität künstlich steigen zu lassen, indem sie relativ schnell kaufen und nach wenigen Punkten wieder verkaufen und das ständig. Dadurch bringen sie Unruhe in den Markt und das Risiko steigt. Für Käufer von Optionen ist jetzt die perfekte Zeit, Optionen zu kaufen, alle anderen sollten es lassen, wie man ja im Falle VW gesehen hat.