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Nach dem gestrigen massiven Einbruch im DAX mit zwischenzeitlich 311 Punkten im Minus auf 12574 Punkte im Tagestief, stabilisiert sich der Dax heute im Bereich um 12700 Punkten. Derzeit liegt der Dax wieder unter der wichtigen, trendbestimmenden, 200 Tage Linie, die er Anfang Mai, nach seinem Einbruch Anfang des Jahres, erneut übersteigen konnte. Somit ist der aktuelle Trend im Dax erneut negativ/bärisch. Ähnlich übel erwischte es den Dow Jones, den SNP500 und auch andere europäische Indizes. Gründe gibt es viele, wobei für die europäischen Börsen aktuell die unklare politische Situation in Italien und damit einmal mehr der Fortbestand der EU in Frage gestellt wird. Weitere Gründe sind natürlich auch die derzeit unklare Situation bei den Notenbanken, während die USA im Juni mit größter Wahrscheinlichkeit ihre Zinsen erneut anheben werden, stellt man sich die Frage, wann folgt die EZB diesem Schritt. Ferner natürlich auch die vielen Spannungen zwischen den USA und anderen Ländern, Handelskrieg, Syrien Konflikt, Iran Atomabkommen, Nordkorea, der erneut starke Dollar, sowie der extreme Ölpreis Anstieg in den letzten Monaten. Insbesondere die beiden letzten Punkte, der Ölpreis Anstieg, sowie der deutlich stärkere Dollar belasten viele Emerging Market Länder, wie Brasilien, Venezuela oder auch die Türkei um nur einige zu nennen. In der Regel nehmen diese Länder Kredite in US Dollar auf, da dieser natürlich bei Anlegern beliebter ist, als irgendeine inflationäre Landeswährung, die man nicht oder nur bedingt einschätzen kann. Gläubiger schließen somit ein Währungsrisiko aus, während die Schuldner nun dieses Risiko tragen, müssen sie doch sämtliche Zinsen und Rückzahlungen in Dollar leisten. Steigt der Dollar nun gegenüber der eigenen Währung, steigen damit auch die Kosten für Zinsen und Rückzahlungen der Kreditnehmer Staaten. Nicht selten kommt es zum Ausfall oder zum Schuldenschnitt, siehe auch Griechenland. Ein Problem, welches sich aber nur schwer umgehen lässt, da wohl kaum ein Anleger bereit ist, in die jeweiligen Landeswährungen, wie Real, Lira oder Bolivar zu investieren. Im Weiteren wiegt der deutlich gestiegene Ölpreis schwer für diese Länder, da damit eben auch die Transportkosten und Energiekosten massiv steigen, was die Wirtschaft deutlich abschwächen lässt. Beide Probleme für sich alleine sind oftmals schon extrem schwierig für diese Länder, beide zusammen stellen aber ein nahezu unlösbares Problem dar. Und genau diese Umstände lassen die Märkte derzeit völlig richtungslos hin und her laufen. Und dies gilt derzeit für alle Assetklassen. Egal, ob man sich die Anleihen, Edelmetalle, Rohstoffe, Währungen oder auch kryptische Währungen anschaut. Nirgendwo ist eine Richtung auszumachen. Gold pendelt ständig zwischen $1350 und $1290 pro Unze hin und her. Manipuliert von Notenbanken und Regierungen, die den Preis ständig mittels Terminkontrakten drücken, um Gold physisch günstig einzukaufen. Gleiches ist auch seit Dezember letzten Jahres bei den kryptischen Währungen zu beobachten. Man möchte natürlich nicht, dass private Anleger ihr Geld nun im großen Stil in Edelmetalle oder kryptische Währungen investieren und ihr Geld von den Banken nehmen. Geld welches dringend für die Besicherung der Kredite angeschlagener Staaten benötigt wird (Italien z.B.). Und Deutschland garantiert mit seinen 2,2 Billionen Euro, die auf den Konten in Cash oder auch im Tagesgeld liegen. Schließlich sollen die privaten Anleger ja die Zeche zahlen, die Regierungen und Notenbanken im Laufe der letzten 10 Jahre angerichtet haben. Seit Ausbruch der Finanzkrise in 2008 wurden weltweit rund $20 Billionen Dollar gedruckt und in die Märkte gepumpt. Und immer noch werden derzeit monatlich alleine in der EU 32 Milliarden Euro frisches Geld in die Märkte gepumpt.
Italienische Staatsanleihen verzeichnen derweil einen brutalen Ausverkauf mit lange nicht gesehenen Renditen von aktuell 3,07% für zehnjährige Staatsanleihen. Hier findet derweil eine Umschichtung von italienischen Anleihen in deutsche Staatsanleihen, aber auch in französische Staatsanleihen statt. Und die Akteure sind Notenbanken, da sie ja ohnehin die Märkte in den letzten 10 Jahren regelrecht leergekauft haben. Deutsche 10-jährige Staatsanleihen verzeichnen aktuell eine Rendite von 0,32%, nachdem die Rendite bereits im Februar bei 0,75% stand. Französische 10-jährige Staatsanleihen verzeichnen eine Rendite von aktuell 0,68%. Hier sind vor allem die Japaner für den Rückgang verantwortlich, hat die BoJ doch Anfang des Jahres damit begonnen, US Staatsanleihen zu verkaufen und das Geld in französische Anleihen umzuschichten. Doch das Unterfangen dürfte sehr schwer werden, sitzen die Notenbanken doch weltweit auf gigantischen Positionen. Alleine die EZB hält derzeit rund 83% aller italienischen Staatsanleihen, die schwedische Riksbank hält derzeit rund 53% der schwedischen Staatsanleihen und Japan nebst China halten aktuell rund 1,2 Billionen USD in US Staatsanleihen. Somit generieren die Notenbanken mit dem Verkauf ihrer Anleihe Positionen irrsinnige Verluste, da der Verkaufsdruck größer ist, als der Kaufdruck und die Renditen schießen nach oben, (Renditen laufen konträr zu den Anleihepreisen) so wie eben in den letzten Monaten bereits zu beobachten war.
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