Heute ist Hexensabbat, dreifacher Verfallstermin an den Börsen, sprich heute
laufen sowohl die März Future Kontrakte, sowie die März Optionen auf Futures
und März Aktien Optionen aus. Dieser große Verfallstermin findet jeweils zum
Ende eines Quartals, am dritten Freitag im Monat, statt und hat einen direkten
Einfluss auf die Bewegungen an den Börsen. Warum? Nun die Long Positionen
(Long=Kauf- wetten auf steigende Märkte) werden durch einen Verkauf geschlossen
und die Short Positionen durch einen Kauf. Damit laufen die Märkte am Morgen,
um 13:00 Uhr ist der Verfallstermin in Deutschland, gegen die eigentliche
Richtung die von den Investoren angedacht ist. Dadurch kann es an diesen Tagen
zu mitunter erheblichen Verwerfungen kommen. Von daher Vorsicht bei
kurzfristigen Engagements. Das kann sehr übel enden. Ich habe schon erlebt, dass
der DAX z.B. bis 2 Minuten vor 13:00 Uhr hochgezogen wurde, auf das von Banken
gewünschte Niveau, glauben Sie bloß nicht dass hier irgendwas dem Zufall
überlassen wird, um dann binnen Sekundenbruchteilen um 13:00 Uhr 90 Punkte
abzustürzen. Ein Punkt im Dax Future Kontrakt entspricht 25 Euro. Die im Markt
befindlichen offenen Positionen sind durch das Orderbuch genau definiert und
der Kurs wird in die Position gedrückt, wo für die Banken der geringste Schaden
entsteht. Von daher sollte man, sofern man unbedingt handeln möchte, das
Orderbuch einsehen können und damit die offenen Positionen kennen. Günstiger
ist es auf alle Fälle abzuwarten.
Ansonsten ist alles beim Alten, Volumen fehlt und der DAX kommt nicht wirklich
weiter. Man gewinnt den Eindruck auf jeden Anstieg erfolgen Verkäufe, nicht um
den Markt kurzfristig zu drücken, sondern hier werden Short Positionen von
Großinvestoren aufgebaut in Erwartung eines baldigen Crashs. Die
Kleininvestoren hingegen nutzen jede Chance und kaufen bei jedem Kursrückgang
den Markt. Dieses BTD (Buy the Dip) Verhalten hat sich in den letzten 2 Jahren
als erfolgreich erwiesen muss aber nicht ewig so weiter gehen. Das im Markt
vorhandene gehandelte Volumen ist so gering, dass jederzeit ein Crash
denkbar ist, sofern das Volumen dann zunimmt. Und das ist absolut
wahrscheinlich. Es würde ja durchaus reichen, den Markt 2000 Punkte
runterzuprügeln, dann hätte der Markt korrigiert und dennoch wäre der Bullen
Markt weiter intakt. Erst ab einer Korrektur von 20% würden wir in einen Bärenmarkt
übergehen. Das wäre vermutlich die beste Variante, kann aber auch ganz anders
kommen und z.B. deutlich tiefer stürzen.
Nochmals sei daran erinnert, kaufen Sie keine Anleihen mehr, die Zeit ist
vorbei. Die Zinsen sind ohnehin viel zu gering, gemessen am Risiko eines
Ausfalls und der ist heutzutage ja auch bei Staaten absolut im Bereich des
Möglichen. Wegen der steigenden und der zu erwartenden höheren Zinsen,
verlieren Anleihen im Kurs, sprich Sie fahren hier Verluste mit Ihren
Anleihepositionen ein. Die Zeit der Niedrigzinsen dürfte zwar in Europa noch
anhalten, aber niemand weiß, wie lange und schon jetzt ist im Bund Future ein
deutlicher Ausverkauf erkennbar, auch weil in den USA die Zinsen steigen und
somit Umschichtungen von Euro Anleihen in USD Anleihen stattfinden. Die
Renditen bei zehnjährigen Bundesanleihen sind binnen Tagen um 150% gestiegen.
Edelmetalle haben sich im Übrigen nach dem Ausverkauf vor der Zinsentscheidung
in den USA, Gold fiel auf 1196 USD/oz und Silber auf 16,80 USD/oz, wieder
deutlich erholt. Gold notiert aktuell bei 1228 und Silber bei 17,32 USD, ein
Grund dafür die FED Entscheidung, Zinsen nur noch zweimal in diesem Jahr zu
erhöhen und nicht wie ursprünglich geplant drei Mal. Im Weiteren sind es
natürlich auch die zunehmenden wirtschaftlichen Probleme weltweit, die vielen
Blasen, die etlichen Rentenkassen in den 'USA, die vor der Zahlungsunfähigkeit
stehen, insgesamt rechnet man mit dem Ausfall von 200 Rentenkassen in den USA.
Und hier in Europa sieht es ja nicht besser aus.