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Der Dax dreht erneut deutlich nach unten und unterschreitet per heute erneut die 200 Tage Linie (12799), die den langfristigen Trend bestimmt. Kurz nach der Eröffnung steht der Markt bei 12610 Punkten, einem Minus von 1,7%. Somit ist der Markt jetzt wieder bärisch mit weiterem Potenzial nach unten. Die nächsten charttechnischen Ziele liegen bei 12480 und bei 11980 Punkten. Auslöser sind abermals die neuen Drohungen der USA gegenüber den Chinesen, weitere Zölle zu erheben. In der Nacht ließ China verlauten, man werde grundsätzlich jede Aktion entsprechend beantworten. Daraufhin gaben die asiatischen Märkte im Schnitt um 2% nach. Derzeit scheint es so, als wolle keiner nachgeben. Es geht ja auch darum um das eigene Gesicht zu wahren. Und das ist insbesondere in China ein wichtiger Punkt. Zudem feiert das Land im Jahre 2021 sein 100-jähriges Bestehen und wird alles unternehmen, um gut da zustehen. Das bedeutet, das Land wird nicht einfach seine Position aufgeben, da es absolut vom Export abhängig ist. China muss verkaufen/exportieren, um zu überleben. China ist wie auch Japan mit rund 250% am BIP verschuldet und ist von daher zwingend darauf angewiesen, seine Güter zu verkaufen, da ansonsten alles kollabiert. Da auch Trump nicht gewillt ist, seine Position aufzugeben, dürfte dieser Handelsstreit noch eine ganze Weile weitergehen und die Weltwirtschaft deutlich belasten und damit die US Notenbank FED in Schwierigkeiten bringen. Diese plant, gemäß Aussage der letzten Sitzung vor einer Woche, zwei weitere Zinsanhebungen in diesem Jahr.
Genau das könnte sich am Ende aber als Auslöser einer
neuerlichen Finanzkrise erweisen. Noch läuft die US Wirtschaft stark, aber die
Auswirkungen der Handelszölle dürften sich in frühestens 6 Monaten zeigen, also
nach den nächsten zwei Zinsschritten. Und das könnte dann zum großen Problem
werden und die Wirtschaft erheblich beeinträchtigen. Schon jetzt zeichnet sich
eine Rezession in den Zinskurven ab. Die kurzfristigen Zinsen liegen über den
langfristigen Zinsen. Somit ist die Zinskurve invers, umgekehrt. Das bedeutet,
dass Investoren von einer aktuell starken Wirtschaft ausgehen aber langfristig
an der Wirtschaft zweifeln. Demzufolge fallen die langfristigen Zinsen weiter,
während die kurzfristigen Zinsen, hier die ein- und zweijährigen Zinsen,
steigen. Das ist grundsätzlich nichts Schlimmes, da es der normale Lauf der
Zyklen ist. Nach einem starken Anstieg kommt irgendwann eben auch mal die Zeit
der Korrektur und Abkühlung. Insgesamt kam das Phänomen der inversen Zinskurve
in den letzten 60 Jahren rund 4 Mal vor. 1952, 1990, 2000 und 2008. Allerdings
gibt es einen wesentlichen Unterschied zu den vorangegangenen Situationen. Nach
37 Jahren der fallenden Zinsen, also seit 1981, sind wir weiterhin am
Rekordtief. Sicherlich haben die USA den Leitzins bereits auf 1,75-2,0% in den
letzten 2,5 Jahren angehoben aber man ist immer noch relativ weit unten. Japan
und die EU sind weiterhin bei 0%.
Somit haben die Notenbanken auch keine Möglichkeiten mehr
auf eine sich abschwächende Wirtschaft zu reagieren, da man ja nach wie vor bei
null Prozent ist. Sicherlich kann man, wie auch bereits geschehen, wieder in
den negativen Bereich gehen, aber das bringt ja auch nicht den gewünschten
Effekt. Das einzige was passiert, die Kredite steigen noch schneller. Ohnehin
muss man die Frage stellen, wie stark ist die Wirtschaft wirklich? Ohne all
diese Maßnahmen wäre es nie zum Wirtschaftswachstum gekommen. Mit anderen
Worten das Wachstum, insbesondere der letzten zehn Jahre ist ausschließlich auf
Kredit aufgebaut und Kredite müssen nun mal irgendwann bedient, spricht
zurückbezahlt, werden. Somit wird eine Kreditausweitung das Problem nicht
verbessern, sondern nur verschlimmern, da irgendwann die Zinsen wieder steigen
werden. Das ist einfach so und dann werden diverse Staaten, aber eben auch
viele private Kreditnehmer in Probleme geraten. Da sie die dann höheren
Belastungen nicht tragen können. Und anders als bei den vorangegangenen Krisen,
haben wir diesmal eben nicht nur ein Problem, wie zum Beispiel, jenes der strauchelnden
Schwellenländer, welches 1997/1998 zu den jeweiligen Crashs führte, oder jenes
der Finanzkrise von 2008, wo fallende Immobilienpreise der Auslöser waren.
Diesmal aber haben wir alles zusammen. Die Schwellenländer sind ob der gestiegenen
Ölpreise und des deutlich gestiegenen Dollars, insbesondere gegen die eigenen
Währungen, in sehr ernstzunehmenden Problemen und könnten ein Land nach dem
anderen im Chaos versinken und damit erneut eine schwere Finanzkrise auslösen.
Desweiteren sind die Schulden nahezu aller Staaten weltweit ein sehr ernstes
Problem, da immer mehr Geld verdient werden muss, um die Kredite zu bedienen.
In vielen Fällen liegen die Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung der
jeweiligen Länder schon deutlich über 100%. Wobei 100% der Wirtschaftsleistung
eines Jahres entsprechen. Die privaten Krediten sind am Allzeithoch und
jederzeit könnte es hier zu Ausfällen kommen. So zum Beispiel die
Studentenkredite, die mittlerweile bei $1,537 Billionen stehen und ständig
weiter steigen. Zudem sind 27% bereits ausgefallen oder stehen kurz vor dem
Ausfall. Immer mehr Studenten oder ehemalige Studenten haben Kredite von über
einer Million US Dollar. Die Kreditkartenschulden liegen bei über einer Billion
US Dollar. Die Hypotheken Kredite liegen bei $15 Billionen US Dollar.
Desweiteren kommen die Probleme der Rentenkassen und ebenso der Krankenkassen
hinzu. Man geht mittlerweile davon aus, dass die sozialen Systeme vor dem
kompletten Zusammenbruch stehen und viele keine zehn Jahre mehr überstehen
werden, da die Kosten, bzw. Auszahlungen ständig schneller steigen, während die
Einnahmen bestenfalls stagnieren meist aber rückläufig sind.
Viele gehen daher davon aus, die Zinsen werden niemals steigen. Aber auch das ist ein Irrtum. Das Problem ist die Inflation, also das Geld, welches über all die Jahre in die Märkte gepumpt wurde und immer noch wird. Und wir reden hier von rund 20 Billionen US Dollar in den letzten 10 Jahren. Der Effekt, das Geld verliert kontinuierlich an Wert und daher steigen die Preise und Löhne und die Geschwindigkeit nimmt zu. Somit haben die Notenbanken irgendwann das Problem sich entscheiden zu müssen, die Inflation steigen zu lassen und das Risiko einzugehen, das man die Kontrolle gänzlich verliert, dafür aber die Staaten vor der Pleite rettet. Oder man hält die Inflation in Schach und hebt die Zinsen an, dafür gehen dann aber reihenweise die Staaten und Privaten in die Pleite. Ich denke, man wird sich für den zweiten Punkt entscheiden und im Gegenzug ein neues Währungssystem ins Leben rufen. Das ist der einzig denkbare Ausweg. Und so wird es vermutlich schon sehr bald kommen.
Somit müssten eigentlich Gold und andere Edelmetalle steigen, das Gegenteil aber ist der Fall, warum? Nun, diese Märkte sind relativ betrachtet klein und können somit leicht manipuliert werden. Und genau das passiert, die Notenbanken und Regierungen verkaufen über Terminkontrakte die Edelmetalle in der Absicht diese zu einem späteren Zeitpunkt günstiger einzukaufen. Wenn der Preis dann tiefer ist, kaufen sie Gold und Silber dann physisch ein und die Preise steigen wieder um dann neuerlich mittels Terminkontrakten gedrückt zu werden. Der Grund man will verhindern, dass private oder auch institutionelle Investoren Gold kaufen und horten. Denken Sie an das Goldhalteverbot, 1933 bis 1976 in den USA und aktuell in Indien.
Auch die Rohstoffpreise sind erheblich unter Druck und signalisieren eine neuerliche Rezession. Rohöl, Baumwolle und Bauholz ausgenommen. Beide sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Rohöl konnte sich seit 2015 verdreifachen und Baumwolle seit 2017 auf 96 Cent, nahezu verdoppeln. Bauholz ist aufgrund der hohen Nachfrage im Immobiliensektor auf Allzeithoch und beginnt gerade zu korrigieren. Alle anderen Preise, wie Kaffee, Zucker, Soja, Mais, Weizen, Hafer, Orangensaft, etc sind immer noch 30-50% von ihren Allzeithochs entfernt und beginnen erneut zu fallen. Somit sind die mitunter deutlichen Preisanstiege auch nicht nachvollziehbar.
Und die Stars des letzten Jahres, kryptische Währungen, wie Bitcoins und Co. erleben gerade das Armageddon und werden systematisch im Preis gedrückt. Auch hier dürfen Sie getrost davon ausgehen, dass Notenbanken und Beauftragte von Notenbanken und Regierungen dahinterstecken. Der Grund man will keine alternative Währung, die nicht von Notenbanken kontrolliert wird. Das System dahinter wird überleben, ob und welche Währungen aber überleben werden ist derzeit schwer zu sagen. Und nur deshalb wurden im Dezember letzten Jahres die Terminkontrakte für Bitcoins zugelassen und schon bald wird es Terminkontrakte auf Ethereum geben. Seit diesem Zeitpunkt sind die Preise gefallen, da man mittels der Kontrakte auf fallende Preise spekulieren konnte.
Und wie geht es weiter? Nun man darf wohl getrost davon ausgehen, dass die Staaten das gesamte System systematisch an die Wand fahren, um danach mit einer weltweiten digitalen Währung bei null anzufangen. Darauf deuten auch die vielen Handelsabkommen hin, an denen die Politik und Industrie ja unbedingt festhält. Und genau deshalb braucht man auch eine gemeinsame Weltwährung und derzeit versucht sich jeder zu positionieren. Wenn alles bei null anfängt, sind die Staaten ihre gesamten Schulden auf einmal los. Lediglich die Privaten behalten ihre Schulden bei, das wurde per Gesetz so geregelt.