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Der DAX und der Dow Jones (vorbörslich) verlieren massiv – derzeit 204 Punkte. Gründe gibt es
natürlich viele, aber einer sticht heraus. Die Tage von Kanzlerin Merkel
könnten gezählt sein, so jedenfalls äußerte sich ein Insider der CDU am
Samstag. Und genau dieser Umstand in Verbindung mit den weiterhin unklaren
Verhältnissen über die politische Richtung in Italien, könnten der Anstoß zu
einer größeren Marktkorrektur sein. Ohnehin ist das Marktverhalten in den
letzten Tagen und Wochen mehr als befremdlich und wirft viele Fragen auf. Dabei
betrifft es nicht nur die Aktienmärkte sondern ebenso die schon verrückt
anmutende Situation bei den Anleihen. Rauf und runter. Alleine die Renditen der
zehnjährigen Bundesanleihen notieren aktuell bei 0,392%. Ende Dezember lagen
sie noch bei 0,20% um dann binnen weniger Wochen bis Mitte Februar auf 0,75% zu
steigen. Danach ging es wieder abwärts, da mit den unklaren Verhältnissen in
Italien eine Umschichtung von italienischen Anleihen in deutsche Anleihen
stattfand. Somit stiegen die Preise der deutschen Anleihen, wegen der höheren
Nachfrage und konträr dazu fielen die Renditen der Anleihen auf 0,30% um dann
abermals auf 0,5% in wenigen Tagen zu steigen. Aktuell notieren sie wie oben
erwähnt bei 0,392%. Ein völliger Wahnsinn, der deutlich macht, die Unsicherheit
steigt von Tag zu Tag. Aber noch verrückter ist die Situation beim Gold und den
Edelmetallen im Allgemeinen. Normalerweise steigt Gold infolge von
Unsicherheiten, da es weiterhin den Nimbus des sicheren Hafens genießt. Anleger
suchen in Krisenzeiten Sicherheiten und verlassen vermeintlich riskante Anlagen
wie Aktien. Aber Gold fällt zur Zeit auf aktuell $1278 pro Unze. Und das trotz der ganzen Probleme. Gleiches gilt für kryptische Währungen wie Bitcoins und Co. Auch hier herrscht Ausverkauf. Aktuell notieren Bitcoins gegen den USD bei $6397, ein Minus von 1,15%.
Derzeit sieht man das Geld eher in Anleihen fließen und das obwohl hier einerseits völlig indiskutable Zinsen offeriert werden und zudem das Ausfallrisiko einiger Staaten so hoch wie nie zuvor ist. Der Grund liegt auf der Hand. Bei den Investoren handelt es sich um Notenbanken, die insbesondere aus italienischen Anleihen fliehen und ihr Heil in deutschen, französischen und niederländischen Anleihen suchen. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Märkte derzeit nahezu tot sind, sprich es gibt nur noch zwei Anlegergruppen. Notenbanken und Unternehmen, die ihre eigenen Aktien zurückkaufen und damit die Rally im Wesentlichen befeuert haben. Immerhin machen die Rückkaufprogramme der Unternehmen seit 2009 rund 30% des SNP Anstiegs aus. Und in diesem Jahr betragen sie täglich rund $4,8 Milliarden. Neben den Anleihen, deren Markt die Notenbanken in den letzten Jahren regelrecht leergekauft haben, haben die Notenbanken eben auch viele Aktien in Form von ETFs gekauft und damit die Aktienmärkte ebenfalls deutlich gestützt. Ein Beispiel hierfür Japan. Die BoJ (Japanische Notenbank) hält derzeit rund 75% aller auf den Nikkei gehandelten ETFs. Und das gilt für alle Notenbanken weltweit. Wenn sie sich nun von diesen Papieren trennen, gibt es mangels Käufern, nur eine Richtung – abwärts.
Und das Problem der seit Jahren ständig abnehmenden Liquidität könnte nun zur größten Gefahr werden, da mangels Volumen ein Markt viel weniger robust ist und zudem das seit rund Jahren bekannte Buy the Dip Verhalten nicht mehr so exzessiv betrieben wird wie noch Ende letzten Jahres. Bei diesem Verhalten kauften bestimmte Gruppen, meist Privatanleger ab einem bestimmten Punkt im Markt immer wieder verstärkt Aktien ein und beendeten somit jeweils die Korrekturen und trieben die Märkte wieder hoch. Doch dieses Verhalten bleibt in den letzten Wochen eher aus, beziehungsweise hat es sich deutlich abgeschwächt. Die große Gefahr für die Märkte liegt aber vor allem bei den vielen ETFs. Weltweit gibt es mittlerweile rund 4000 verschiedenen ETFs (Exchange Traded Funds). Das sind computergesteuerte Fonds, die einen Index oder auch bestimmte Aktiengruppen abbilden, mit in der Regel verhältnismäßig günstigen Kosten für Anleger. Diese ETFs erfreuen sich nicht nur bei Privatanlegern einer immer größeren Beliebtheit sondern haben zudem in den letzten 15 Jahren seit ihrer erstmaligen Emmitierung, einen regelrechten Boom ausgelöst und auch viele institutionelle Anleger gewinnen können. Das Problem, diese ETFs sind grundsätzlich zu 100% investiert und müssen somit im Falle eines Ausstiegs eines Investors entsprechend der Summe, Anteile verkaufen um das nötige Geld auszahlen zu können. Somit könnte sich genau dieser Punkt zum größten Problem ausweisen, da im Falle eines Crashs, immer mehr Anleger aussteigen und damit die Märkte immer tiefer prügeln.
Ein weiteres Problem derzeit ist die aktuelle Situation bei den einjährigen Zinsen in den USA. Hier sind die Renditen mittlerweile höher als jene der zwei- bzw. dreijährigen Anleihen. Damit ist die Zinskurve zum normalen Verlauf umgedreht und genau das deutet meist auf eine Rezession hin. Ein Umstand den sowohl Investoren, als auch die Notenbanken fürchten, zeigt es doch auf, dass das Vertrauen in die Wirtschaft nur von kurzer Dauer ist. Daher steigen die kurzfristigen Zinsen stärker als die langfristigen Zinsen. Somit würden steigende Zinsen die Wirtschaft massiv beeinträchtigen.
Bedenkt man, dass am Donnerstag der Markt noch deutlich
infolge der EZB Entscheidung, auf 13180 Punkte stieg, ist dieser erneute
Einbruch eine deutliche Warnung an Investoren. Die EZB hatte am Donnerstag
entschieden, die Zinsen auch in den nächsten Monaten unverändert zu belassen
und im Moment „nur“ das Anleihekaufprogramm QE von derzeit €30 Milliarden Euro monatlich
auf €15 Milliarden ab Oktober zu senken und per Ende des Jahres gänzlich zu
beenden.
Nochmals sei daran erinnert, sichern Sie alle Positionen im Markt zwingend ab. Wenn es zu einem Einbruch kommt, geht es meist sehr schnell, insbesondere das geringe Volumen begünstigt einen Flash Crash.