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Der nächste bitte!! Gestern war es Fresenius Medical Care, die nach einer Gewinnwarnung um 17% einbrachen, heute ist es Heidelberger Zement. Aktuell notiert das Unternehmen mit einem Minus von 9,8% bei 56,80 Euro.
Und es werden weitere Unternehmen folgen.
Im Übrigen Finger weg von RWE, die schauen zwar auf den ersten Eindruck günstig bewertet und darüber hinaus mit einer hohen Dividendenrendite von 8% mehr als attraktiv aus, insbesondere wenn man sich das PEG – also das Kursgewinn Wachstums Verhältnis anschaut, welches aktuell auf das Jahr 2019 gerechnet bei 0,51 steht. Auch das Kurs/Umsatzverhältnis sieht auf den ersten Eindruck mit 0,28 gut aus. Alles kleiner 1 ist unterbewertet. Kurs/Buchwert ist mit 1,44 überteuert, aber noch ok. Auch die Dividendenhistorie sieht zunächst mal nicht so schlecht aus.
Aber wo ist der Haken? Nun, zum einen weisen RWE seit 2010 einen stetigen Umsatzrückgang aus, zusätzlich auch einen stetigen Gewinnrückgang im gleichen Zeitraum. Aber der wahre Hammer liegt im negativen Cashflow und das bei steigenden Dividendenzahlungen. Mit anderen Worten das Unternehmen schüttet immer mehr Gewinnbeteiligungen trotz Verlusten aus und finanziert diese aus neuen Krediten. Für das Jahr 2019 sind Dividenden von 0,82 Cent geplant. Ein Zuwachs von 17%. Der negative Cashflow hat damit dann einen direkten Einfluss auf den dynamischen Verschuldungsgrad, der angibt, wie viele Jahre das Unternehmen benötigt, um sich mit dem Cashflow zu entschulden. Nun, in 2016 betrug der noch +2726% somit benötigt das Unternehmen aus damaliger Sicht 27,26 Jahre, um sich mit dem aktuellen Cashflow zu entschulden. Per 2017 ist der aber negativ, weil der Cashflow negativ ist. Ein negativer Cashflow über mehrere Jahre bedeutet aber, das Unternehmen geht in die Pleite. Logisch, wenn mehr ausgegeben, als eingenommen wird. Warum aber zahlt RWE noch Dividenden? Nun, ich denke, damit halten oder versuchen sie die restlichen Aktionäre bei der Stange zu halten. Bis zum Exodus eben. Der Jobabbau bei RWE, der nach Hambach verkündet wurde, wäre so oder so gekommen. Mit dem Hambacher Forst hat das nichts zu tun. Da führt kein Weg dran vorbei. Dieses Unternehmen hat sich nie der Realität gestellt und rechtzeitig entsprechende Vorkehrungen getroffen. Und man sollte nicht vergessen, Unternehmen sind in Deutschland seit 2003 (SPD/Grüne) von den steigenden Mehrbelastungen durch höhere Energiekosten weitestgehend ausgenommen, im Gegensatz zu den Privaten. Deren Kosten sind seit diesem Zeitpunkt um mehr als 100% gestiegen. Und von den Kosten für die sogenannte Energiewende in 2011 sind RWE ebenfalls ausgenommen. Die Verbraucher übernehmen großzügig diese Kosten.
Und RWE hält keine Barreserven in sogenannten Steueroasen. Das genau ist nämlich bei BMW, Daimler, Sixt oder Apple, Facebook, etc. der Fall. Die nutzen die Möglichkeiten der Steueroptimierung und verschieben die Gewinne in sogenannte Steueroasen wie Irland, Luxemburg, Malta, etc. Apple zum Beispiel hat jahrelang neue Anleihen begeben, um sich Kredite über den Kapitalmarkt zu ziehen und damit die Dividenden an Investoren auszuschütten. Sonst wäre man gezwungen gewesen, die unversteuerten Einnahmen eben zum korrekten Satz in den USA zu versteuern. Aber dies ist ja nun mit der Steueramnestie durch Trump Geschichte und schon fließen die Gelder steuerfrei in die USA, aber nicht in die Wirtschaft, sondern in Aktien Rückkauf Programme der Unternehmen und haben damit die letzten massiven Kursanstiege erst ermöglicht. Das zum Thema, die Macht der Unternehmen.