Absturz bei Öl, Anleihen, Gold und anderen Edelmetallen. Grund die
bevorstehende Zinserhöhung in den USA. Die Renditen der zehnjährigen Anleihen
sind innerhalb weniger Tage von +0,19% auf 0,43% aktuell gestiegen. Beim Rohöl
sind es die massiv gestiegenen Rohöllagerbestände, die diese Woche erneut mit
einem Bestand von über 500 Millionen Barrel vermeldet wurden. Dies war der 9.
Anstieg hintereinander und zeigt deutlich auf, dass die Amerikaner auf der
einen Seite wieder selber massiv Öl produzieren, auf der anderen Seite aber
auch, dass die Wirtschaft derzeit deutlich schlechter läuft als erwartet und
weniger Öl benötigt. Rohöl verliert diese Woche über 9%. Interessanterweise
gibt die OPEC heute zum Besten, die Rohölvorkommen könnten schon ab 2020
deutlich zu gering sein, ein kläglicher Versuch die Preise nach oben zu
treiben. Auch Kupfer, ein wichtiger Indikator der Bauindustrie, gab
zuletzt wieder auf aktuell 2,59 USD/lb ab. Ein weiteres Indiz dafür, dass die
Weltwirtschaft nicht ins Laufen kommt. Und jene in den USA steht vor einer
echten Eintrübung.
Die anstehende Zinserhöhung dürfte das Ausmaß nur noch verstärken.
Die Meldung der Woche, vielleicht sogar die beste Nachricht des Jahrzehnts,
Trump hat entschieden, den Glass Steagall Act wieder einzuführen. Der Glass
Steagall Act stammt aus dem Jahre 1933 und regelte die Trennung von Investment
Banken und Spar-/Geschäftsbanken. Das Gesetz wurde 1933 vom US Kongress Folge
des Crashs 1929 und der Übermacht der Banken in den 1900 - 1920er Jahren
eingeführt. Eine der ersten Maßnahmen unter Roosevelt, der anders als sein
Vorgänger Hoover auf die Krise aktiv reagierte.
Dieses Gesetz hat über 6 Jahrzehnte die Welt vor der Übermacht der Banken
schützen können, bevor es 1999 von Billary Clinton mit dem neuen Billy Act
abgeschaffen wurde. Hintergrund, die Banken monierten zunehmend, dass ihre
Möglichkeiten für Gewinne sehr eingeschränkt wären und erst die Aufhebung
dieses Glass Steagall Acts könne Abhilfe schaffen und die Wirtschaft würde
davon nur profitieren. Nun, die Abschaffung des Gesetz führte zu einer
gigantischen Übernahmewelle im Bankensektor, Geschäftsbanken übernahmen Investment
Häuser, die insbesondere nach den Krisen von 1997/1998 angeschlagen waren und
alleine zum Teil nicht mehr überleben konnten. In der Folge wurden Megabanken
geschaffen, die dann in der Folge hunderttausende von Arbeitsplätzen abbauten.
Klar, sie hatten ja viele Positionen nun doppelt besetzt. Der Vorteil, sie
übernahmen bei den Fusionen oder Übernahmen das komplette Geschäft mit all
ihren Kunden und reduzierten dann durch Arbeitsplatzabbau die Kosten und
steigerten somit die Gewinne. Wahrlich keine Managementleistung aber ein
Merkmal jener Zeit, die Plünderkönige von damals sind heute nahezu alle
Geschichte und das ist auch gut so. Denken Sie nur mal an die Zeiten nach
Herrhausen bei der Deutschen Bank, all die Helden, wie Mr. Peanuts, oder
jener der mit seiner negativen und falschen Aussage über Kirch Media der Bank
einen Schaden in Milliardenhöhe verursachte, dann der Dauergrinser, der sich
fürstlich entlohnte und letztendlich die Bank nahezu komplett an die Wand fuhr.
Danach Dick und Doof zum krönenden Abschluss. Oder nehmen Sie D. Fuld, der bei
Lehman Brothers einst wie ein König residierte und vom Untergang der Bank erst
mitbekam, als alles zu spät war. Oder Mr. M. der erst Bertelsmann in die
Schieflage brachte und dann als Hoffnungsträger und Retter von Karstadt
engagiert wurde, um das Unternehmen dann gänzlich betrügerich zu plündern und
sich selber die Taschen füllte. Nun letzterer sitzt heute zum Glück hinter
Schwedischen Gardinen. Nicht zu vergessen Mr. S. von Daimler, der erst
Fokker an die Wand fuhr und als Erfolgsprämie den Vorsitz bei Daimler von
Edzard Reuter übernehmen durfte. Mit seiner schwachsinnigen Fusion mit Chrysler
führte er dem Unternehmen gigantische Verluste zu und schadete dem Image von
Daimler auf Jahre. Was sie allerdings alle gemein haben, sie schafften sich
gigantische, nie zuvor dagewesene Gehälter inklusive Aktienpaketen und
Aktienoptionen. Zum Vergleich ein CEO verdiente 1977 rund 30 mal mehr als
der einfache Arbeiter in seinem Unternehmen, heute beträgt die Differenz das 980
fache. Nun, man darf nur hoffen, dass Deutschland die gleiche Entscheidung
trifft und das ebenfalls in 2003 unter der Gilde Schröder / Trittin gekippte
Gesetz der Bankentrennung wieder zurück nimmt. Das hätte zur Folge, das viele
Banken sich wieder von ihren Investmentbanken trennen müssten und damit würden
in letzter Konsequenz auch wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen. Das gefällt
zwar der Bankenindustrie nicht, aber es hilft der Wirtschaft und dem Volk und
dem alleine haben Regierungen zu dienen und nicht den Banken.
Die aktuelle Ralley am Markt ist übrigens sie dritt längste in der Geschichte
und der Dow verzeichnet seit jenem 10. März 2009 ein Plus von 250%, nur in der
längsten Ralley von 1990 bis März 2000 gab es eine höhere Performance von 480%.
Für heute sieht es positiv aus, der Dax konnte zulegen und auch die US Indizes
dürften weiter steigen, sofern der Bericht der neugeschaffenen
Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft nicht allzu stark von den
Vorgaben abweicht. Im Positiven wie im Negativen. Aber eine Ralley kann nur mit
einem vernünftigen Volumen einhergehen, genau wie ein Crash und dieses fehlt
leider derzeit komplett. Derzeitig beginnen die ersten institutionellen damit
Shortpositionen aufzubauen, während Kleinanleger jede Korrektur nutzen, in den
Markt zu kaufen. Genau deshlab kommt der DAX nicht über 12000 Punkte hinaus. In
den US Märkten gab es in den letzten 90 Tagen keine Korrektur von mindestens
1%. Alles war geringer. Auch dies ist beachtlich. Hier braut sich etwas
zusammen. Und gehen Sie davon aus, dass die institutionellen immer mehr
Short-Positionen aufbauen und damti den Druck erhöhen. Und irgendwann reicht
eine X-beliebige Nachricht aus, um die Lawine loszutreten. Und dann kommt
blitzschnell all das geparkte Geld in den Markt und weitere Short Positionen
werden aufgebaut und der Markt stürzt blitzschnell ab. Wie hat El Erian,
Fonds Manager bei PIMCO-Allianz erst gestern gesagt "Der aktuelle Markt
ist mit einem LKW voll mit Nitroglycerin beladen vergleichbar, der auf einer
sehr holprigen Strecke unterwegs ist. " Dem ist nichts hinzuzufügen.